Blick auf die Länder-Schullandschaften
Gesamtschulen und andere Schulen des gemeinsamen Lernens (aSGL) spielen in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedliche Rollen: Zwischen 232.000 Schüler/innen (in Nordrhein-Westfalen) und etwa 700 (in Sachsen) besuchen vollständige integrierte Schulen (s. Tabelle Schulbesuch).

Legt man relative Zahlen zugrunde, ergibt sich wegen der unterschiedlichen Größe der Bundesländer eine deutlich andere Reihenfolge: In BE besuchen 66 % der Schüler/innen integrierte und vollständige Schulen, in BY und SN unter 1 %. Es sei noch auf die sechs Bundesländer hingewiesen, in denen bereits heute mindestens ein Drittel der Schülerschaft in die Schule für alle geht, in nur zwei von ihnen gibt es Schulen, die 2014 Gesamtschule heißen. In vielen Bundesländern wird dieser Schüleranteil mit dem Hochwachsen der integrierten Schule bis zum Jg. 10 größer (insb. in SH und SL). Die Position der vollständigen integrierten Schule stellt sich in einem Bundesland, in dem mehr als die Hälfte der Schüler/innen diese Schule besuchen, völlig anders dar als in einem Bundesland, in der diese Schulart eine unter vielen ist und evtl. nur eine marginale Rolle spielt.

2005 gab es in Deutschland ca. 790 vollständige integrierte Schulen, davon hießen etwa 560 Gesamtschulen, 230 hatten andere Namen. Im Jahr 2013 waren es insgesamt ca. 1.590 Schulen, davon 590 Gesamtschulen, aber 1.000 andere Schulen des gemeinsamen Lernens (aSGL). Das bedeutet eine Verdopplung der Anzahl der integrierten vollständigen Schulen; dabei vervierfachte sich die Zahl derer, die nicht Gesamtschule heißen (von ca. 230 auf ca. 1.000). Waren 2005 etwa 73 % der integrierten vollständigen Schule Gesamtschulen, so liegt ihr Anteil heute bei 37 %. Die deutliche Mehrheit (63 %) trägt eine andere Schulformbezeichnung als Gesamtschule. Soweit die Situation für die Jahrgangsstufen 7-10.
In den Jahrgangsstufen 5/6 gibt es deutlich mehr vollständige integrierte Schulen (im Jahr 2005: ca. 1.820, davon ca. 1370 Nicht-Gesamtschulen; im Jahr 2013: ca. 2.540, davon ca. 1.980 Nicht-Gesamtschulen). Dies liegt in erster Linie an den Bundesländern BE, BB, und MV, in denen mehr als 90% der Schüler/innen die Grundschule bzw. die Orientierungsstufe besuchen. In diesen Jahrgangsstufen, die immerhin ein Drittel der sonst üblichen Sekundarstufe I ausmachen, ist der Anteil der Nicht-Gesamtschulen von 72 % auf etwa 77 % gestiegen.
